Wie läuft die Behandlung für mich ab?
Was passiert bei der Behandlung?
Eine Myelofibrose mit erhöhtem Risiko kann mit Medikamenten gezielt behandelt werden. Diese Medikamente nennt man Januskinase-Inhibitoren, kurz JAK-Inhibitoren.
Wie wirken JAK-Inhibitoren?
Bei einer Myelofibrose sind bestimmte Signalübertragungswege in Zellen überaktiv. Das führt dazu, dass sich unreife Blutzellen zu stark vermehren. JAK-Inhibitoren sind Medikamente, die dem entgegenwirken. Sie hemmen Eiweiße, die bei der Signalübertragung eine wichtige Rolle spielen. Dadurch soll die Überaktivierung gezielt verhindert werden.
Es gibt verschiedene Wirkstoffe, die als JAK-Inhibitoren zur Behandlung einer Myelofibrose eingesetzt werden können. Sie heißen Ruxolitinib, Fedratinib und Momelotinib. Welcher JAK-Inhibitor geeignet ist, ist individuell unterschiedlich. Mögliche Unverträglichkeiten oder das Vorliegen einer Anämie Bei einer Anämie oder Blutarmut mangelt es dem Blut an roten Blutkörperchen. Die roten Blutkörperchen transportieren Sauerstoff von der Lunge zu den Körperzellen. Deshalb wird bei einer Anämie der Körper weniger gut mit Sauerstoff versorgt. können dabei eine Rolle spielen.
Ruxolitinib
Bei der Behandlung mit Ruxolitinib schlucken Sie zweimal täglich eine Tablette. Wie hoch das Medikament dosiert wird, hängt in erster Linie davon ab, wie viele Blutplättchen Blutplättchen, auch Thrombozyten genannt, sind Bestandteile unseres Blutes. Die wichtigste Aufgabe von Blutplättchen ist die Blutgerinnung. Ihr Blut enthält.
Fedratinib
Bei der Behandlung mit Fedratinib schlucken Sie einmal täglich eine Kapsel. Da es oft zu Übelkeit kommt, erhalten Sie zu Beginn der Behandlung zusätzlich Medikamente gegen Übelkeit.
Momelotinib
Die Behandlung mit Momelotinib kommt infrage, wenn bei Ihnen eine moderate bis schwere Anämie vorliegt. Bei der Behandlung mit Momelotinib schlucken Sie einmal täglich eine Tablette.
Bei der Behandlung mit einem JAK-Inhibitor werden Sie regelmäßig untersucht und verschiedene Laborwerte werden bestimmt.
Auch wenn Sie mit einem JAK-Inhibitor behandelt werden, können verschiedene gesundheitliche Probleme durch die Myelofibrose akut auftreten. Diese können zusätzlich behandelt werden:
Wenn Sie zum Beispiel zu viele Blutplättchen Blutplättchen, auch Thrombozyten genannt, sind Bestandteile unseres Blutes. Die wichtigste Aufgabe von Blutplättchen ist die Blutgerinnung. oder weiße Blutkörperchen Weiße Blutkörperchen oder Leukozyten sind Blutzellen, die Krankheitserreger erkennen und unschädlich machen. haben, ist Ihr Risiko für ein Blutgerinnsel (Thrombose Bei einer Thrombose bildet sich ein Blutgerinnsel (Thrombus) innerhalb eines Gefäßes und behindert den Blutfluss. Thrombosen können an unterschiedlichen Stellen im Körper entstehen. In den meisten Fällen treten sie in den Bein- und Beckenvenen auf. ) erhöht. Die Menge an Blutplättchen oder weißen Blutkörperchen kann mit Medikamenten verringert werden.
Auf der anderen Seite kann es auch sein, dass Sie zu wenig Blutplättchen haben. Dadurch erhöht sich die Blutungsneigung. Die Menge an Blutplättchen kann dann durch Transfusionen erhöht werden.
Wenn Sie zu wenig rote Blutkörperchen Rote Blutkörperchen oder Erythrozyten sind Blutzellen, die Sauerstoff durch den Körper transportieren. haben, dann transportiert Ihr Blut zu wenig Sauerstoff. Man nennt das eine Anämie. Bluttransfusionen sollen dem Mangel an roten Blutkörperchen entgegenwirken. Ihr Blut kann dann wieder mehr Sauerstoff transportieren. Zusätzlich gibt es Medikamente, die bei einer Anämie eingesetzt werden können.
Wo findet die Behandlung statt?
Die JAK-Inhibitoren können Sie überall einnehmen.
Für Kontrollen und unterstützende Maßnahmen gehen Sie in eine Praxis oder eine Klinik.
Wie lange dauert die Behandlung?
Bei der Behandlung mit einem JAK-Inhibitor nehmen Sie das Medikament ein Leben lang ein.
Kann ich die Behandlung abbrechen oder wechseln?
Grundsätzlich haben Sie die Möglichkeit, die Behandlung mit einem JAK-Inhibitor abzubrechen. Sie sollten das Medikament aber nicht eigenständig absetzen. Wenn Sie Ihre Behandlung beenden möchten, sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt über Ihre Bedenken und Wünsche. Gemeinsam können Sie dann die weiteren Möglichkeiten besprechen.
Manchmal muss die Behandlung pausiert oder ganz beendet werden, beispielsweise, wenn Sie ein Medikament nicht vertragen oder das Medikament nicht wirkt.
Es ist auch möglich, auf einen anderen JAK-Inhibitor zu wechseln. Auf welchen JAK-Inhibitor Sie wechseln können, ist individuell unterschiedlich und hängt auch von Ihrer Vorbehandlung ab.
Wenn gesundheitlich nichts dagegenspricht, können Sie sich auch zu einem späteren Zeitpunkt noch dafür entscheiden, eine Stammzelltransplantation zu machen.
Info und Disclaimer
Die Entscheidungshilfe soll das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt nicht ersetzen. Sie unterstützt Sie aber bei der Vorbereitung auf das ärztliche Gespräch. Trotz größter Sorgfalt bei der Erstellung können wir jedoch nicht ausschließen, dass sie Fehler enthält. Weitere Informationen finden Sie hier.